Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) steht in Zusammenhang mit der Bewältigung der COVID-19 Krise vor zusätzlichen Herausforderungen, wie die meisten anderen Spitäler auch: Erhebliche Ertragsausfälle über Monate durch angeordnete Betriebsreduktionen seitens des Bundes, hohe Zusatzkosten für die akute Krisenbewältigung im Frühjahr, inklusive zusätzliche Belastungen für vermindert geleistete Arbeitsstunden einzelner Mitarbeitergruppen, führen zu einem vorhersehbar deutlich verschlechterten Jahresresultat 2020.
Das im Frühjahr vom Bundesrat angeordnete Verbot der Leistungserbringung von nicht dringlichen Untersuchungen, Behandlungen und Eingriffen, welches durch den Kanton mit zusätzlichen Organisationsänderungen in den Spitälern verordnet werden musste, sowie Zusatzaufwände in der Folge (Bereitstellung von Kapazitäten und Ressourcen) werden das Jahresergebnis 2020 empfindlich belasten. Nachdem bis heute ungewiss bleibt, ob der durch die Anordnungen entstandene Schaden abgegolten wird, rechnet der SVAR mit einer angespannten wirtschaftlichen Situation.
Der Verwaltungsrat (VR) des SVAR passt deshalb seine Jahresprognose an und rechnet zum jetzigen Zeitpunkt, aufgrund des kaum noch eintretenden Nachholeffektes der verschobenen Leistungen, mit einem Fehlbetrag von rund CHF -10 Mio. für das laufende Jahr. Verantwortlich für diesen Fehlbetrag per Ende 2020 sind im Wesentlichen diese erlittenen Mindererträge und die zusätzlichen Aufwände zur Bewältigung der COVID-19 Krise.
Der VR SVAR und der Regierungsrat AR haben in den vergangenen Wochen Gespräche bezüglich des Umgangs mit diesen finanziellen Gegebenheiten geführt. Der Bund als Hauptverursacher der Ertragsausfälle signalisiert bislang keinerlei Verständnis und Wille zur Unterstützung der betroffenen Spitäler in der ganzen Schweiz. Kann sich der Kanton nicht wesentlich an diesen Ertragsausfällen beteiligen, muss der Fehlbetrag vom SVAR getragen werden. Diese negative Ertragsentwicklung und damit das zu erwartende verschlechterte Jahresresultat trifft den SVAR empfindlich.
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung des SVAR bedanken sich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Mitarbeitenden für das enorme Engagement und die hervorragenden Leistungen bei der Pflege und Behandlung aller Patientinnen und Patienten im laufenden, von der Pandemie geprägten Jahr. Sie setzen sich seit Monaten und unter teilweise schwierigen Umständen mit grossem Einsatz ein für eine qualitativ hochstehende und menschliche Versorgung der Bevölkerung im Kanton Appenzell Ausserrhoden und darüber hinaus. Dass aufgrund der Umstände nun ein derartiges Betriebsdefizit resultiert, ist für alle belastend und nicht einfach zu verdauen.